Praxis                                     Praxis für Integrative Lerntherapie Barbara Strieder                                                                                                               

Barbara Strieder


Konzentration

 

"Ich kann mich nicht konzentrieren!" - Was heißt das eigentlich?

Konzentration heißt, seine Aufmerksamkeit auf das zu richten, worum es gerade geht, etwa wie ein Scheinwerfer, der einen bestimmten Ausschnitt so hell erleuchtet, dass er gut wahrgenommen wird, während die Umgebung im Dunkeln bleibt.

Auf das Lernen bezogen bedeutet das, dass SchülerInnen in der Lage sein müssen, den Lernstoff gut "in den Blick" zu bekommen und alles andere, was ablenkt, so gut es geht auszublenden.

Viele SchülerInnen mit Lernschwierigkeiten haben meist vor allem Defizite in der Fähigkeit, sich zu konzentrieren!

Daher wird dieser Bereich in der Integrativen Lerntherapie immer mit berücksichtigt, da die meisten SchülerInnen Unterstützung darin benötigen, wie sie sich besser konzentrieren können.


Wie kommt es zu einer Konzentrationsschwäche?

1. Äußere Faktoren

  • Häufig entstehen Konzentrationsschwierigkeiten dadurch, dass zu viele äußere Reize auf das Kind einstürmen, z. B. ein Übermaß an Aktivitäten, zu viel Fernsehkonsum, Computerspiele usw.
  • Schlafmangel, oft schlafen Kinder nicht ausreichend und dieser Schlafmangel bewirkt dann einen Konzentrationsmangel
  • zu wenig Wechsel zwischen Aktivitäten und Ruhezeiten
  • das Fehlen eines ruhigen Arbeitsplatzes ohne Ablenkungsmöglichkeiten
  • zu wenig Struktur im Alltag, was dazu führt, dass ein Kind zu wenig Halt hat 

 

2. Innere Faktoren

  • Da Konzentrationsstörungen ( bis hin zu einem AD(H)S) in Familien oft gehäuft auftreten, spricht dies für eine genetische Disposition, die dann meist über Signale aus der Außenwelt aktiviert wird
  • Negativ beeinflusst wird die Konzentrationsfähigkeit auch, wenn das Kind durch Konflikte mit Freunden oder innerhalb der Familie abgelenkt ist, sich körperlich unwohl fühlt oder starke Veränderungen der Lebenssituation zu verkraften sind (z. B. Trennung der Eltern, Ankunft eines Geschwisterkindes usw.)
  • Schwierigkeiten in der visuellen und auditiven Wahrnehmung: Kinder, die in diesen Bereichen Probleme haben, müssen sich meist sehr anstrengen, um diese Schwäche zu kompensieren und ermüden leicht.

 

Wie macht sich eine Konzentrationsstörung bemerkbar?

1. Unkonzentriertheit

  • Das Kind macht oft Flüchtigkeitsfehler und bemerkt diese nicht
  • Es vergisst oder verlegt vieles im Alltag und in der Schule, z. B. Termine, die Hausaufgaben, den Turnbeutel, Handschuhe, Mütze usw.
  • Es lässt sich leicht durch äußere Reize ablenken, z. B. durch den Sitznachbarn in der Schule oder den Hund, der gerade vor dem Fenster vorbei läuft
  • Es hat Schwierigkeiten, sich selbst zu organisieren, z. B. Freizeitaktivitäten oder Schulaufgaben

 

 2. Hyperaktivität oder Verträumtheit

  •  Das Kind ist häufig unruhig und nervös, es wirkt wie getrieben
  • Es rennt umher, rutscht auf dem Stuhl hin und her und ist zappelig
  • Es redet viel und antwortet, ehe eine Frage zu Ende gestellt ist
  • Es geht unüberlegt an Aufgaben heran, nimmt sich keine Zeit, eine Aufgabe erstmal zu verstehen
  • Es scheint meist nicht zuzuhören, wenn man es anspricht
  • Es "träumt sich weg", schaltet ab oder ist nicht ansprechbar
  • Es arbeitet sehr langsam und "kommt nicht in die Gänge"
  • Es braucht eine gefühlte Ewigkeit, um Aufgaben zunächst zu beginnen oder dann mit ihnen fertig zu werden

 

3. Impulsivität

  • Das Kind platzt mit Antworten heraus
  • Es unterbricht und stört andere häufig im Gespräch und beim Spiel
  • Es kann die eigenen Impulse nicht kontrollieren
  • Es kann keine Bedürfnisse aufschieben und ist schnell frustriert
  • Es hält sich an keine Regeln und kann mit Grenzen nicht gut umgehen