Aufsatztraining
Viele Kinder und Jugendliche haben große Schwierigkeiten, sich in Aufsätzen und Texten schriftlich gut auszudrücken. Sie verfügen über einen zu geringen Wortschatz und haben zu wenig Kenntnis der Grammatik. Ihnen fehlt das natürliche Sprachgefühl, das zu einem guten und angemessenen Sprachstil führt. Das liegt auch daran, dass immer weniger gelesen wird. Das Lesen von guten Büchern führt dazu, dass Kinder verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten kennenlernen und ihre Fantasie angeregt wird.
Oft wird auch nicht mehr zwischen mündlicher Umgangssprache und schriftlichem Ausdruck unterschieden. Im Aufsatz sollten aber umgangssprachliche Ausdrücke vermieden werden!
Wie kommen SchülerInnen nun zu einer abwechslungsreichen, genauen und hochdeutschen Sprache?
Wichtig ist ein Training der drei Bereiche Wortschatz, Sprachstil und Grammatik.
Der Wortschatz:
Viele Kinder benutzen immer dieselben Worte wie z. B. "gehen", "sagen", "machen" oder "sehen", dabei gibt es in der deutschen Sprache sehr viele verschiedene Möglichkeiten zu gehen, etwas zu sagen, zu machen oder zu sehen! Ebenso wichtig ist es, generell verschiedene Verben zu benutzen. Auch passende Adjektive machen Aufsätze lebendiger, aber welches Adjektiv passt zu welchem Nomen?
Manchmal verwenden SchülerInnen immer denselben Satzanfang (z. B. "dann") und wissen nicht, wie sie Sätze abwechslungreicher beginnen können. Auch die Konjunktionen (Bindewörter) sollten möglichst abwechslungsreich sein und korrekt verwendet werden.
Der Sprachstil:
Was macht einen guten Sprachstil aus?
- Wichtig ist, umgangssprachliche Ausdrücke zu vermeiden (z. B. "klauen"= stehlen, "raus"= heraus, bestimmte Wörter wie "echt", "voll" oder "cool: "Der Typ war echt voll cool drauf!")
- Berichte z B. müssen sachlich geschrieben und auf das Wesentliche beschränkt sein.
- Es sollten immer ganze Sätze verwendet werden, in denen mindestens Subjekt, Prädikat und Objekt vorkommen
- Satzglieder sollten immer wieder umgestellt werden, um bestimmte Sachverhalte zu betonen
- Es sollten keine überflüssigen Verdopplungen im Text vorkommen, wie z. B. ein "weißer Schimmel" oder ein "runder Ball", keine nicht steigerbaren Adjektive gesteigert werden (der "einzigste Junge" oder "das optimalste Ergebnis")
Die Grammatik:
Auf welche Stolpersteine in der deutschen Grammatik muss geachtet werden?
- die richtige Verwendung der Satzstellung bei den verschiedenen Konjunktionen
- die richtige Verwendungen der unregelmäßigen Imperativformen ( z. B. "Gib!", "Nimm!" oder "Lies!")
- die richtige Verwendung des Plurals bei Fremdwörtern (z B. "das Thema- die Themen" oder "das Album"- die Alben" usw.)
- der richtige Gebrauch der Worte "als" und "wie" in Vergleichen
- die Satzstellung bei den Konjunktionen "weil" und "denn" ( z. B. "Sie nimmt den Regenschirm mit, denn der Himmel sieht bewölkt aus." statt "Sie nimmt den Regenschirm mit, weil der Himmel sieht bewölkt aus")
Die Beispiele in den Bereichen Wortschatz, Sprachstil und Grammatik lassen sich natürlich noch beliebig erweitern.