Praxis                                     Praxis für Integrative Lerntherapie Barbara Strieder                                                                                                               

Barbara Strieder


Symptome einer Rechenschwäche

Da rechenschwache Kinder viele Gemeinsamkeiten in der Art haben, wie sie versuchen, Aufgaben zu lösen, kann ein Fragebogen hilfreich sein. Treffen mehrere Antworten dabei auf ein Kind zu, ist es sinnvoll, eine ausführliche Diagnostik durchzuführen.

Oft treten auch allgemeinde Beeinträchtigungen auf, z. B. klagt das Kind über Bauch- oder Kopfschmerzen und will nicht in die Schule, wenn es Mathe hat. Es hat Angst vor den Mathearbeiten und entwickelt Misserfolgserwartungen ("Ich kann einfach kein Mathe!"). Viele rechenschwache Kinder fangen auch an, sich zurückzuziehen, wirken ängstlich und niedergeschlagen. Daher muss nochmal betont werden, wie wichtig eine Früherkennung und rechtzeitige Therapie einer Rechenschwäche ist!

Sollten einige der aufgeführten Symptome auch auf Ihr Kind zutreffen, nehmen Sie diese ernst! Sie "wachsen sich nicht aus" und sind auch nicht durch mehr Üben zu beseitigen!


Welche Beobachtungen kann mann typischer Weise bei rechenschwachen Kindern in der Grundschule machen?

Diese treten natürlich auch in der weiterführenden Schule auf, allerdings haben die meisten Kinder bis dahin gute Kompensierungsmöglichkeiten entwickelt!

 

Allgemeine Beobachtungen

Beobachtung


Das Kind braucht immer Hilfe bei den Mathe-Hausaufgaben


Es vergisst, was es am Vortag noch konnte


Es kann seinen Rechenweg nicht erklären


Es ist beim Rechnen nicht bei der Sache, kann sich nicht auf die Aufgaben konzentrieren


Die Mathe-Hausaufgaben dauern sehr lange und strengen sehr an


Es gibt immer wieder Streit und Tränen


Das Kind verweigert zunehmend alles, was mit Mathe zu tun hat


 

 


Symptome am Ende des 1. Schuljahres

Beobachtung


Aufgaben werden offen oder verdeckt gezählt


Lösungen weichen oft um 1 vom richtigen Ergebnis ab ( 5+4=8)


Minus-Aufgaben werden als schwerer empfunden als Plus-Aufgaben


Ohne Anschauungsmaterial ist das Kind hilflos


Das Kind erkennt keine Fehler


Das Kind erkennt den Zusammenhang zwischen 6+3 und 16+3 (Analogieaufgaben) nicht



Symptome im 2. Schuljahr

Beobachtung


Zahlen werden gedreht (z. B. 36 statt 63)


Das Kind hat Schwierigkeiten beim Zehnerübergang oder der Zehnerunterschreitung


Einer und Zehner werden nicht unterschieden


Sachaufgaben bereiten große Mühe


Die Nähe von Zahlen wird nicht erkannt (eine Aufgabe wie 81-79 z. B. wird abgezählt!)


Das Kind versteht den Zusammenhang von Aufgaben wie 3+4 und 30+40 nicht


Bei Minusaufgaben zieht es die Ziffern wahllos voneinander ab (z. B. 51-13=  "5-1" und "1-3")


Das Kind kann sich das Einmaleins nicht merken und hat es nicht verstanden


Es findet Geteilt-Aufgaben schwerer als Mal-Aufgaben



Symptome im 3. und 4. Schuljahr

Beobachtung


Das Kind nutzt auch im höheren Zahlenbereich noch die Finger


Zahlen werden "nach Gehör" geschrieben, z B. wird die Zahl 520 als 50020 geschrieben


Das Kind versteht das Stellenwertsystem von Einern, Zehnern, Hundertern, Tausendern usw. nicht


Es kann Aufgaben nicht überschlagen und erkennt daher unsinnige Ergebnisse nicht


Es rechnet alle Aufgaben am liebsten schriftlich, da es so nur die Zahlen bis 10 nutzen muss


Es hat kein Verständnis von Geld, es kann z. B. kein Wechselgeld überprüfen


Es hat kein "Zeitgefühl" und versteht die Uhr noch nicht