Praxis                                     Praxis für Integrative Lerntherapie Barbara Strieder                                                                                                               

Barbara Strieder

Diagnostik

Nach dem Erstgespräch wird das Kind zu einem Diagnostiktermin eingeladen. Diese pädagogische Diagnostik ist nötig, um sich einen Eindruck von den vorhandenen Stärken und Schwächen zu verschaffen. Wichtig ist, herauszufinden, in welchen Bereichen konkret Förderbedarf besteht!

Erst dann kann ein sinnvoller Förderplan erstellt werden. Da dieser immer wieder überprüft weden sollte, werden auch im Verlauf der Lerntherapie Tests durchgeführt.

 

Qualitative Diagnostik / Beobachtung der Herangehensweise:

 bei Verdacht auf Rechenschwäche:

  •  Wie rechnet das Kind? Analyse der Rechenwege, z. B. durch Nachfrage, wie das Ergebnis entstanden ist, lautes Mitsprechen od. ähnl.
  • Nutzt es mehr oder weniger auffällig Zählhilfen? Das können die Finger sein oder andere Dinge, manche Kinder zählen auch im Kopf, was sich u. U. durch leichtes Kopfnicken bermerkbar machen kann
  • Geht es planvoll vor?
  • Hat es eine Idee, wie es Sachaufgaben bearbeiten kann?
  • Hat es das Stellenwertsystem von Einern, Zehnern, Hundertern usw. verstanden?

 

bei Verdacht auf Lese- Rechtschreibschwäche:

  • Spricht das Kind beim Schreiben laut oder leise mit?
  • Wendet es bereits Rechtschreibstrategien an?
  • Bemerkt es selbst Fehler?
  • Liest es flüssig?
  • Liest es bereitwillig und gern?
  • Versteht es, was es liest?

  

bei Verdacht auf Konzentrationsschwäche:

  • Ist das Kind sehr unruhig oder zappelig? Wirkt es verträumt?
  • Hört es schlecht zu, ist leicht ablenkbar? Fällt es anderen ins Wort?
  • Ist es in seinem Verhalten sehr impulsiv?
  • Kann es nur schlecht mit "Frusterfahrungen" umgehen?

 

Standardisierte Testverfahren:

In der Praxis liegen verschiedene anerkannte Testverfahren vor. Diese ermöglichen eine objektive Diagnose des Lernstandes im Vergleich zur jeweiligen Altersgruppe bzw. Klassenstufe.

In Mathe arbeite ich mit dem "BADYS" ("Bamberger Dyskalkulie-Diagnostikum"), da dies der einzige anerkannte Test ist, der auch über die Vorläufer- Kompetenzen des Kindes Aufschluss gibt und eine direkte Ableitung der Förderziele ermöglicht.

In Deutsch kommen die Hamburger Schreibprobe und auch der DRT ("Diagnostischer Rechtschreibtest") zur Anwendung.

Die Lesekompetenzen können ebenfalls mit verschiedenen Tests überprüft werden.

Wichtig ist aber auch noch der Unterschied zum sonstigen Leistungsvermögen, so kann bei einem Kind, das z. B. in Deutsch überdurchschnittlich ist, bereits früher eine Rechenschwäche bestehen.

Für eine AD(H)S- Diagnose stehen keine anerkannten Testverfahren zur Verfügung, sondern lediglich Fragebögen, die über das Verhalten des Kindes in verschiedenen Situationen Aufschluss geben können. Bei Verdacht auf AD(H)S ist es daher grundsätzlich immer sinnvoll, einen Facharzt / eine Fachärztin zu Rate zu ziehen. (Adressen von entsprechenden Arztpraxen liegen vor).